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Mach den ersten Schritt und Starte JETZT!

Bist Du auch mit bestimmten Vorsätzen ins neue Jahr gestartet?

Hast du vielleicht in diesem Jahr die gleichen Vorsätze wie die Jahre zuvor und dir vorgenommen "Aber heuer setze ich meine Ziele um und halte durch"?


Gerade zum Jahreswechsel starten wir meist mit vielen vielen Vorsätzen in ein neues Jahr: wir setzen uns z.B zum Ziel endlich abzunehmen, zum Rauchen aufzuhören oder gesünder zu leben und mehr Sport zu treiben.

Bei einer im November und Dezember 2022 in Österreich durchgeführten Umfrage zu den Neujahrsvorsätzen für 2023 nannten 45 Prozent der Befragten mit Vorsätzen mehr Bewegung bzw. Sport. Damit war dies der häufigste Vorsatz, gefolgt von gesünderer Ernährung mit 43 Prozent.

Aber wie sieht es dann schlussendlich mit der Umsetzung aus?
Laut einer Statistaumfrage gelingt es nur jeder fünften Person, die guten Vorsätze nicht zu brechen.
Bei 27 Prozent der Befragten halten diese immerhin mehr als zwei Monate. Bei der Mehrheit der Menschen, insgesamt 36 Prozent, halten die Vorsätze aber nur zwischen einem Tag bis hin zu einem Monat
(Quelle: https://de.statista.com/infografik/amp/20354/zeitraum-den-die-befragten-ihre-guten-vorsaetze-einhalten/)

Aber warum ist es für uns so schwierig, unsere Vorsätze in die Tat umzusetzen und nicht zu brechen?
Der renomierte Neurowissenschaftler und Arzt Dr. Volker Busch behandelt in einer seiner Podcastfolgen „Gehirn gehört“ genau dieses Thema unter dem Motto „ Fangen sie an! Warum der erste Schritt der Wichtigste ist“.

Hast du schon einmal etwas von Actus und Potentia gehört?

Die Zielsetzung oder das Vorhaben sind die „Potentia“, die Umsetzung unseres Vorhabens in die Tat wäre dann in Folge der Actus.


Der Ausdruck „in actu“ wird von Aristoteles verwendet, um das, was wirklich existiert, von dem zu unterscheiden, was nur virtuell, als Möglichkeit („in potentia“), angelegt ist. Was „in actu“ ist, bezeichnet einerseits das, was noch dabei ist, sich zu vollenden , und andererseits das, was bereits ganz vollendet ist.

Die Potentia ist somit das Vermögen eines Sachverhaltes, der Actus ist die Umsetzung des Sachverhaltes.
Diese beiden Ausdrücke lassen sich auch auf unseren Alltag umwandeln.

Und genau hier liegt bei vielen Menschen das entscheidende Problem.
Viele haben zwar den Vorsatz und erzählen wochenlang über ihr Ziel, der Schritt zur Umsetzung jedoch gelingt in vielen Fällen aber nicht.
Dr. Volker Busch spricht in seinem Podcast über einen sogenannten Graben, der sich zwischen Potentia und Actus befindet. Bei manchen Menschen ist der Graben schmal und es gelingt, mit einem Satz vom Vorhaben zur Tat zu springen und bei manchen Menschen ist aber dieser Graben sehr sehr breit, sie verharren darin und sie schaffen den nächsten Schritt zur Umsetzung einfach nicht.

Dr. Busch drückt dies so aus: "Der Wunsch ist im Kopf, die Hände bleiben im Schoß."


Die Gründe dafür liegen zum Einen an unserer Bequemlichkeit, der erste Schritt aus unserer Wohlfühlzone ist ja erfahrungsgemäss unbequem und immer mit Anstrengung verbunden und zum Anderen aber liegt es an einem Phänomen, dass sich in unserem Gehirn abspielt - unsere starke Vorstellungskraft, die sogenannte Visualisierung.


Wenn wir unser Vorhaben visualisieren oder auch nur darüber sprechen, werden in unserem Gehirn Glücksgefühle ausgeschüttet, wir fühlen uns zufrieden und glücklich, alleine nur wenn wir an unser Vorhaben denken oder jemandem darüber erzählen. Wieso somit etwas mit Anstrengung in die Tat umsetzen, wenn uns die Vorstellung schon glücklich und zufrieden macht. Wir beruhigen unser Gewissen und prahlen vor den Mitmenschen und beruhigen sie mit der Ankündigung unseres Vorhabens.
Dieser Zustand hält aber nicht ewig, irgendwann „wachen wir auf“ und stellen frustriert fest, dass wir unser Leben gut geträumt, aber die Träume nicht gelebt zu haben.
Dieser magische Moment, den ersten Schritt zur Zielführung zu setzen, ist jedoch sehr wichtig, denn die Umsetzung der Ziele erzeugt um ein Vielfaches mehr an Glücksmomenten als nur die Vorstellung.
Etwas erreicht und etwas bewirkt zu haben, entwickelt einen regelrechten Glücksbooster in unserem Gehirn.
Laut Motivationspsychologie überwindet der erste Schritt immer die größte Distanz.
Erfolg entsteht durch das Handeln!


Auch die Ernährungsexpertin Sasha Walleczek spricht in einem ihrer Podcasts über das Thema "Vorsätze richtig umsetzen":

Sie bezeichnet unsere Willenskraft als sehr kleinen Muskel, der sehr schnell ermüdet, dies bewirkt, dass wir vielleicht am Morgen und am Vormittag noch sehr motiviert sind, an der Umsetzung unserer Ziele und es uns noch besser gelingt, z.B. auf Zucker und Süßigkeiten zu verzichten, in dem man sich immer wieder einprägt: Ich darf keinen Zucker essen, ich muss auf den Kuchen verzichten......

In der zweiten Tageshälfte und zum Abend hin gelingt es uns jedoch immer weniger, unser Vorhaben umzusetzen, da eben unsere Willenkraft im Laufe des Tages ermüdet.

 

Was können wir nun tun, um unserer Vorsätze längerfristig in die Tat umzusetzen?

 

  1. In erster Linie ist es sicher ganz wichtig, sich realistische Ziele zu setzen
  2. Setze dir Ziele, die "DIR" wichtig sind und versuche nicht, dich für ANDERE zu verändern.
  3. Im Yoga Nidra, einer Meditationstechnik zur Tiefenentspannung bezeichnen wir Vorsätze als "Sancalpa": überlege dir zu Beginn deines Vorhabens einen kurzen, positiven Vorsatz, den du dir einprägst und der dich auf dem Weg zu deiner Veränderung immer wieder begleitet. Dieser Vorsatz soll kurz und in der Gegenwart sein, z.B. ich bin zufrieden, ich bin erfolgreich, ich bin gesund,......... Diesen Vorsatz kannst du im Alltag immer wieder einbauen und dir in Gedanken vorsagen. 
  4. Mach kleine Schritte auf dem Weg zur Veränderung und setze dich selber nicht zu sehr unter Druck
  5.  Baue für Dich Gewohnheiten oder Rituale auf, die für dich leicht umsetzbar sind.
  6. Wenn du dir zum Ziel setzt, mehr Sport zu betreiben und fitter zu werden, such dir eine Sportart aus, die dir wirklich Spaß macht.
  7. Stress vermeiden!! Laut Sasha Walleczek ist Stress extrem kontraproduktiv, wenn man z.B. Bauchfett loswerden möchte, da durch Stress noch mehr Fettzellen gebildet werden, weil die Insulinresistenz steigt und der Blutzucker im Körper in Fett umgewandelt wird. (Quelle Podcast von Sasha Walleczek: Wie kann man gezielt Bauchfett loswerden - sehr interessant!)
  8. Um Stress zu vermeiden, nimm Dir auch Zeit für Entspannungsübungen wie Meditation oder Yoga Nidra. Yoga Nidra ist eine sehr kraftvolle Enspannungstechnik zur Tiefenentspannung, der Körper befindet sich in den sogenannten Alphawellen, in einem Zustand zwischen schlafen und wach sein, dieser Zustand eignet sich hervorragend, die Konzentrationsfähigkeit zu stärken und sein Sancalpa (Vorsätze) ins Unterbewußtsein einzuprägen.
  9. Versuche, den Tag mit positiven Gedanken zu starten und sei jeden Dank dankbar für alles Gute in deinem Leben. Ein Dankbarkeitstagebuch kann dir dabei helfen, immer die positiven Aspekte des Lebens zu sehen und sei nicht zu streng mit dir.

 

"Zufriedenheit entsteht dann, wenn Du das Vergleichen und Bewerten sein lässt und dich dazu entscheidest, glücklich durch´s Leben zu gehen."

 

 

Quellen: Dr.Volker Busch "Gehirn gehört"; Sasha Walleczek "Einfach Besser Essen".

 

Mein Podcast Tipp zu diesem Thema:

  • Einfach.Besser.Essen von Sasha Walleczek Folge: Vorsätze richtig machen - was sind gute und was sind schlechte Vorsätze
  • Gehirn gehört von Dr. Volker Busch Folge: "Fangen sie an! Warum der erste Schritt der wichtigse ist."